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WKSA 2015. Bin dabei!

Liebes Frl. Ideal,

wichtige Aufgaben kommen auf uns zu!

Wir machen mit beim Weihnachtskleid-Sew-Along 2015 (WKSA), ein Event, das seit Jahren, achwas gefühlten Jahrzehnten schon von mir verfolgt wird und an dem wir noch nieeee (richtig)* teilgenommen haben. Aber diesmal, zur dieser Jahresabschlussrallye sind auch wir nähtechnisch dabei. Versprochen! Wobei, Sie, Frl. Ideal, werden vielleicht nur die ein oder andere Hilfsnaht nähen und eher zusehen dürfen, … aber das ist eine andere Geschichte, von der ich Ihnen demnächst berichten werde.

Heute schreibt die vom Me-Made-Mitwoch-Team versammelte Nähbloggerwelt über folgendes:

  • Inspiration und Rückblicke auf die Weihnachtsoutfits 2014, 2013, 2012, 2011

Mh., dazu kann ich Ihnen schonmal nichts berichten. Weihnachtsanlasskleider gab es vielleicht mal ganz früher in meiner Familie, als ich noch im Schaufenster Quark stand, wie hier die grauen Vorzeiten genannt werden. Keine aktive Erinnerung daran.

  • Perfekt, ich weiß genau was ich nähen will und es ist schon alles da. Schnitt, Stoff, Zubehör.

Pffh. Ich will lieben Besuch, schöne Geschichten, viel Lachen, gutes Essen, einen leuchtenden Weihnachtsbaum, strahlende Gesichter durch schöne Geschenke und vielleicht auch ein kleines überraschendes Geschenk für uns. Aber was wollen wir nähen?

  • Oh weh, ich habe noch keine Ahnung und verlasse mich mal auf die Inspiration der Anderen.
    (ganz ahnungslos bin ich aber auch nicht).
  • Ich weiß genau welcher Schnitt, aber keine Ahnung was für ein Stoff passt.

Das so in etwa, es soll auf jeden Fall ein Schnitt werden, der mir gut steht.

  • Stoff ist da, aber welchen Schnitt solch ich nur nehmen?

Mein Thema! Stoffe habe ich herausgesucht, hier sind sie:

1. Glanzgrau mit Glitzergrau
1m cremefarbene Pailletten auf grauem Tüll, 3m Seidenmischung. Die Pailletten sind recht durchsichtig, für eine Front liegt passender Wirkstoff vor. Ich denke an ein weites Shirt mit Marlenehose, Schnitt wie hier. Mir fehlt aber noch Stoff für die Rückseite des Shirts, Pailletten auf dem Rücken sind mit längeren Haaren suboptimal.
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2. Glanzblau mit Spitzenblau
2m sehr dunkles Blau, ein Stretchsatin. Der günstigste Stoff in dieser Sammlung. Zusammen mit 2,2m Spitzenstoff aus Graz, dem teuersten dieser Sammlung. Der Spitzenstoff braucht keinen aufwendigen Schnitt und ist für einen glatten Gehrock gedacht. Den könnte ich auch über eines der vielen schwarzen Etuikleider tragen.

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3. Schwarzblau mit Glanzeffekt
4m von Alfatex. Liegt schon ein wenig. 4m würden für ein Kostüm reichen, oder für die Kleid-Mantel-Kombi aus der neuesten Burda-Vintage. Ohne Bubikragen, das steht mir nicht. Den Stoff wurde irgendwo in den Nähwelten schon verarbeitet und gezeigt, wie er sich wohl trägt?
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4. Handgearbeitetes Schwarz
Noch ein Urlaubsmitbringsel, dieses aus Lissabon. Ein Glücksfund, liegt schon länger. Die blickdichte, nicht sonderlich dicke Baumwolle hat eine ca. 60cm breite handgearbeitete Blumenbordüre, teils bestickt, teils bemalt. Keine Ahnung, ob man das waschen kann. Daraus wollte ich immer ein Kleid mit weitem Rock, fitted body und kurzen Ärmeln machen. Leider lässt sich davon im Moment kein vernünftiges Bild machen.

Bis (hoffentlich) nächste Woche,
steppende Grüße,
Tily.

*Letztes Jahr wollen wir bitte gnädig vergessen, ich bin bei der Stoffsuche hängen geblieben.

Das kleine Schwarze ist blau.

Liebe Frl. Ideal,

Sie haben Ihr Ziel _nicht_ erreicht. Die vier Wochen vom Sewalong sind schon vorbei. Gestern schon versammelten sich die Teilnehmerinnen zum Finale bei Sylvia.

Es verblüfft mich immer wieder, wie schnell die Nähbloggerinnen von Idee zur Umsetzung kommen. Und dann noch perfekt inszenierte Fotos und interessante Blogbeiträge. Etwas beruhigt bin ich, wenn dann doch nicht alle ganz fertig geworden sind. Obwohl Memas Kleid so aufwendig war, dass das überhaupt kein Wunder ist. Ich bin schon sehr gespannt auf ihre Schnittbeschreibung. Luzie mit ihrem wunderbaren Kleiderschrank war sogar schon in einer Woche fertig. Schande über mich! 😉

Drei Tage denke ich schon darüber nach, ob ich mein kleines Blaues verlinken soll, und mache das jetzt der Vollständigkeit halber. Das Burda 5/2014 Modell 133 lies mich nicht los. Ein leichtes Kleid zum einfachen Hereinschlüpfen, das war es. Nur in schwarz wollte und wollte es einfach nicht gut aussehen in meiner Vorstellung. Also griff ich zum dunkelblauen Leinen, schnitt zu und nähte – und wäre eigentlich in 2,5 Stunden fertig gewesen. Der Schnitt ist wirklich sehr einfach zu nähen – wenn man schon einmal gesmokt hat.

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Das Smoken wurde hier erst einmal geübt. Die Variante „Gummifaden in Unterspule“ stellte sich als wenig verlässlich heraus. Die Fadenspannung variierte zu sehr. Auftrennen einer solchen Smoknaht: Eine Katatstrophe! Selbst mit beleuchteter Lupe unmöglich. Daher hat das Kleid jetzt drei nicht so schöne Smoklinien – und 10 ganz gute. Denn die zweite Variante, Gummifaden mit Zickzack übernähen, funktioniert, hinterlässt aber deutlichere Ziernähte auf der Vorderseite. Gelernt habe ich außerdem, liebes Frl. Ideal: Es nützt überhaupt nichts, alles wunderbar ordentlich zu zickzacken, dann den Gummifaden schön zu spannen, wenn man nicht vorher einer Seite sichert!!!

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mit blauem Hut

Das kleine Blaue ist auch durchaus variantenreich. Ich habe zwei Hüte, die dazu passen. Und es ist ähnlich schwer zu fotografieren wie ein schwarzes Kleid, die Bilder sind teils ziemlich aufgehellt.

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die Schleife am Hut macht es noch mädchenhafter

Der Rock raschelt in der Bewegung dank Futterrock. Das Leinen ist ziemlich durchsichtig bei hellem Hintergrund. Durch Versäuberung mit Schrägband und 15cm Saum mit nicht wirklich sichtbarer Ziernaht ist das Kleid windsicher.

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mit rotem Hut
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vorwärts! eine rote Kette fehlt mir noch.

Ob die Länge ok ist? Die Kamera hate eine etwas zu hohe Position, von meinem Blickpunkt aus endet das Kleid unterhalb des Knies an der schmalsten Stelle.

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nochmal mit blauem Hut

Eigentlich als Probekleid gedacht. Aber nochmal werde ich den Schnitt nicht nähen. Wer genau hinsieht, sieht die Aufwärts-Tendenzen der Smokreihen. Möglicherweise ist das Bustier-Teil zu lang oder zu groß, oder der Gummifaden hätte noch mehr angezogen werden müssen. Jedenfalls sitzt es für eine Wiederholung nicht gut genug. Dafür geht anziehen -ausziehen ratz-fatz!

Das kleine Schwarze habe ich noch nicht abgehakt. Es bleibt auf meiner Liste. Nur den optimalen Schnitt – Hemdkragen, weiter Rock, Knopfleiste und kurze Ärmel – muss ich noch finden. Danke an Monika und Sylvia für die schöne Idee! Ohne den Sewalong hätte ich jetzt nicht dieses kleine Fast-Schwarze praktische Kleid.

Details:
Schnitt: Burda 5/2014 Modell 133 – Schnitt und fertiges Kleid sehen identisch aus.
Änderungen: keine wesentlichen, die Rocklänge natürlich angepasst
nochmal? vermutlich nicht
Stoff:
1,3m Reinleinen in einem schönen Dunkelblau aus dem Vorrat
Kosten: Stoff war ein Restekauf: 8 EUR, Gummifaden (durch Übungsmaterial) ca. 4,00 EUR.

Steppende Grüße,
Ihre Tily.

7 Dinge, die Sie bei Näharbeiten besser nicht tun sollten.

Liebes Frl. Ideal,

überraschenderweise in der online-Ausgabe der Chrismon – die tatsächlich nicht zu meiner üblichen, durchaus ausführlichen Blogrunde zählt – fand ich eine Liste mit 7 Dingen, die man bei der Gartenarbeit nicht tun sollte. Sehr informativ. Obwohl ich, denke ich mal, auch zukünftig keine Zöpfe aus verblühten Narzissen flechten werde. Wer hat denn Zeit für so etwas?

Obwohl, wer hat schon Zeit für irgendetwas. Ich zum Beispiel sollte gerade jetzt eine ganze Reihe von anderen Dingen tun. Etwa das kleine Schwarze weiter nähen   anfangen zu nähen endlich zuschneiden. Nicht nur habe ich das 3. Treffen versäumt, ich habe noch nicht einmal so richtig angefangen. Obwohl, im Kopf ist das Kleid natürlich längst fertig.

Morgen ist schon das 4. und finale Treffen bei Sylvia. Na gut, der Tag hat noch ein paar Stunden. Gestern ging der Tag mit dem unglaublich spannenden Fußballspiel der (deutschen) Frauen auch bis weit in die Nacht. Was für ein Drama!

Drama ist das richtige Stichwort, liebes Frl. Ideal. Nähen kann so dramatisch sein! Wird der Unterfaden noch für diese letzte Naht ausreichen? Werden Sie den Stoff so gern haben, dass Sie ihn in sich hineinfuttern? Und welchen neuen Denkfehler kann ich noch beim zusammennähen machen?

Hier die 7 Sachen, die ich beim Nähen lieber sein lassen sollte:

  1. Den Nahttrenner verlegen.
    (die nächste Naht muss garantiert getrennt werden)
  2. Mal eben schnell noch fertig machen.
    (die nächste Naht muss garantiert getrennt werden)
  3. Fußball gucken.
    (die nächste Naht .. 😉
  4. Das Nähen des Stücks vor Beginn vollständig antizpieren.
    (DAS Kleidungsstück wird sicher gar nicht erst angefangen)
  5. Vor dem Anschnitt an den Stoffpreis denken.
    (DAS Kleidungsstück … 😉
  6. Vor schwierigen Stellen in Karnickel-Starre verfallen.
    (Das klappt schon. Und wenn nicht, hab ich was gelernt!)
  7. Bei „Liebe-auf-den-ersten-Blick-Stücken“ die „brauch-ich-das“-Frage stellen.

In diesem Sinne, Frl. Ideal, noch einen schönen Abend. Ich geh dann mal in mein Nähparadies. Mal schauen, ob das noch etwas wird mit mir und dem kleinen Schwarzen.

Steppende Grüße,
Ihre Tily.