Das kleine Schwarze ist blau.

Liebe Frl. Ideal,

Sie haben Ihr Ziel _nicht_ erreicht. Die vier Wochen vom Sewalong sind schon vorbei. Gestern schon versammelten sich die Teilnehmerinnen zum Finale bei Sylvia.

Es verblüfft mich immer wieder, wie schnell die Nähbloggerinnen von Idee zur Umsetzung kommen. Und dann noch perfekt inszenierte Fotos und interessante Blogbeiträge. Etwas beruhigt bin ich, wenn dann doch nicht alle ganz fertig geworden sind. Obwohl Memas Kleid so aufwendig war, dass das überhaupt kein Wunder ist. Ich bin schon sehr gespannt auf ihre Schnittbeschreibung. Luzie mit ihrem wunderbaren Kleiderschrank war sogar schon in einer Woche fertig. Schande über mich! 😉

Drei Tage denke ich schon darüber nach, ob ich mein kleines Blaues verlinken soll, und mache das jetzt der Vollständigkeit halber. Das Burda 5/2014 Modell 133 lies mich nicht los. Ein leichtes Kleid zum einfachen Hereinschlüpfen, das war es. Nur in schwarz wollte und wollte es einfach nicht gut aussehen in meiner Vorstellung. Also griff ich zum dunkelblauen Leinen, schnitt zu und nähte – und wäre eigentlich in 2,5 Stunden fertig gewesen. Der Schnitt ist wirklich sehr einfach zu nähen – wenn man schon einmal gesmokt hat.

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Das Smoken wurde hier erst einmal geübt. Die Variante „Gummifaden in Unterspule“ stellte sich als wenig verlässlich heraus. Die Fadenspannung variierte zu sehr. Auftrennen einer solchen Smoknaht: Eine Katatstrophe! Selbst mit beleuchteter Lupe unmöglich. Daher hat das Kleid jetzt drei nicht so schöne Smoklinien – und 10 ganz gute. Denn die zweite Variante, Gummifaden mit Zickzack übernähen, funktioniert, hinterlässt aber deutlichere Ziernähte auf der Vorderseite. Gelernt habe ich außerdem, liebes Frl. Ideal: Es nützt überhaupt nichts, alles wunderbar ordentlich zu zickzacken, dann den Gummifaden schön zu spannen, wenn man nicht vorher einer Seite sichert!!!

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mit blauem Hut

Das kleine Blaue ist auch durchaus variantenreich. Ich habe zwei Hüte, die dazu passen. Und es ist ähnlich schwer zu fotografieren wie ein schwarzes Kleid, die Bilder sind teils ziemlich aufgehellt.

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die Schleife am Hut macht es noch mädchenhafter

Der Rock raschelt in der Bewegung dank Futterrock. Das Leinen ist ziemlich durchsichtig bei hellem Hintergrund. Durch Versäuberung mit Schrägband und 15cm Saum mit nicht wirklich sichtbarer Ziernaht ist das Kleid windsicher.

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mit rotem Hut
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vorwärts! eine rote Kette fehlt mir noch.

Ob die Länge ok ist? Die Kamera hate eine etwas zu hohe Position, von meinem Blickpunkt aus endet das Kleid unterhalb des Knies an der schmalsten Stelle.

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nochmal mit blauem Hut

Eigentlich als Probekleid gedacht. Aber nochmal werde ich den Schnitt nicht nähen. Wer genau hinsieht, sieht die Aufwärts-Tendenzen der Smokreihen. Möglicherweise ist das Bustier-Teil zu lang oder zu groß, oder der Gummifaden hätte noch mehr angezogen werden müssen. Jedenfalls sitzt es für eine Wiederholung nicht gut genug. Dafür geht anziehen -ausziehen ratz-fatz!

Das kleine Schwarze habe ich noch nicht abgehakt. Es bleibt auf meiner Liste. Nur den optimalen Schnitt – Hemdkragen, weiter Rock, Knopfleiste und kurze Ärmel – muss ich noch finden. Danke an Monika und Sylvia für die schöne Idee! Ohne den Sewalong hätte ich jetzt nicht dieses kleine Fast-Schwarze praktische Kleid.

Details:
Schnitt: Burda 5/2014 Modell 133 – Schnitt und fertiges Kleid sehen identisch aus.
Änderungen: keine wesentlichen, die Rocklänge natürlich angepasst
nochmal? vermutlich nicht
Stoff:
1,3m Reinleinen in einem schönen Dunkelblau aus dem Vorrat
Kosten: Stoff war ein Restekauf: 8 EUR, Gummifaden (durch Übungsmaterial) ca. 4,00 EUR.

Steppende Grüße,
Ihre Tily.

7 Dinge, die Sie bei Näharbeiten besser nicht tun sollten.

Liebes Frl. Ideal,

überraschenderweise in der online-Ausgabe der Chrismon – die tatsächlich nicht zu meiner üblichen, durchaus ausführlichen Blogrunde zählt – fand ich eine Liste mit 7 Dingen, die man bei der Gartenarbeit nicht tun sollte. Sehr informativ. Obwohl ich, denke ich mal, auch zukünftig keine Zöpfe aus verblühten Narzissen flechten werde. Wer hat denn Zeit für so etwas?

Obwohl, wer hat schon Zeit für irgendetwas. Ich zum Beispiel sollte gerade jetzt eine ganze Reihe von anderen Dingen tun. Etwa das kleine Schwarze weiter nähen   anfangen zu nähen endlich zuschneiden. Nicht nur habe ich das 3. Treffen versäumt, ich habe noch nicht einmal so richtig angefangen. Obwohl, im Kopf ist das Kleid natürlich längst fertig.

Morgen ist schon das 4. und finale Treffen bei Sylvia. Na gut, der Tag hat noch ein paar Stunden. Gestern ging der Tag mit dem unglaublich spannenden Fußballspiel der (deutschen) Frauen auch bis weit in die Nacht. Was für ein Drama!

Drama ist das richtige Stichwort, liebes Frl. Ideal. Nähen kann so dramatisch sein! Wird der Unterfaden noch für diese letzte Naht ausreichen? Werden Sie den Stoff so gern haben, dass Sie ihn in sich hineinfuttern? Und welchen neuen Denkfehler kann ich noch beim zusammennähen machen?

Hier die 7 Sachen, die ich beim Nähen lieber sein lassen sollte:

  1. Den Nahttrenner verlegen.
    (die nächste Naht muss garantiert getrennt werden)
  2. Mal eben schnell noch fertig machen.
    (die nächste Naht muss garantiert getrennt werden)
  3. Fußball gucken.
    (die nächste Naht .. 😉
  4. Das Nähen des Stücks vor Beginn vollständig antizpieren.
    (DAS Kleidungsstück wird sicher gar nicht erst angefangen)
  5. Vor dem Anschnitt an den Stoffpreis denken.
    (DAS Kleidungsstück … 😉
  6. Vor schwierigen Stellen in Karnickel-Starre verfallen.
    (Das klappt schon. Und wenn nicht, hab ich was gelernt!)
  7. Bei „Liebe-auf-den-ersten-Blick-Stücken“ die „brauch-ich-das“-Frage stellen.

In diesem Sinne, Frl. Ideal, noch einen schönen Abend. Ich geh dann mal in mein Nähparadies. Mal schauen, ob das noch etwas wird mit mir und dem kleinen Schwarzen.

Steppende Grüße,
Ihre Tily.

Me Made Mittwoch 12: Ein Plädoyer für Leinen.

Liebes Frl. Ideal,

endlich Sommer! Heute sollen es hier wieder 25 Grad werden, da kann ich meine geliebte Leinen-Hose wieder herausholen und das neue Rückenfrei-Top anziehen. Das sieht dann so aus wie am vergangenen Freitag:

Burda 5/09 und 7/09
Burda 5/09 und 7/09

Eine schwarze Leinenhose gehört immer in meinen Kleiderschrank. Schwarze Hosen sowieso, die zähle ich lieber nicht – Business-Kleidung. Die schwarze Leinenhose ist eher für die Freizeit. Natürlich beutelt sie nach kurzer Zeit des Tragens, vor allem, wenn man viel sitzt – das zeigt sich besonders deutlich auf den Fotos von Freitagabend. Trotzdem gefällt mir das Aussehen der Hose.

Burda 5/09 und 7/09
Burda 5/09 und 7/09 – bitte beachten Sie auch die herrlichen Zehenschuhe!

Ich mag das Tragegefühl von Leinen, herrlich leicht, luftig und trotzdem bei Bedarf auch wärmend. Man schwitzt nicht darin, Wasser wird vom Körper weg transportiert. Die Struktur gefällt mir bei allen Verarbeitungsarten, und manche Leinenstoffe haben einen wunderbaren Glanz. Und Sie, Frl. Ideal, lieben Leinen unter ihrem Füßchen – es lässt sich ganz wunderbar mit Ihrer Hilfe verarbeiten. Miss E. braucht dabei nur zuzusehen, versäubert wird mit dem guten alten Zickzackstich.

Burda 7/09

Das Wickeltop in Neckholderform ist eine Resteverwertung des Maybach-Ufer-Kleides. Diesmal mit Bordüre oben, und für den Rücken den Rest ohne Bordüre. Zusammen mit einem weiteren, mittelmäßig sitzenden T-Shirt ist damit alles verarbeitet.
Den Schnitt habe ich 2009 schon einmal als Ulk aus einem Stück nicht-elastischen, silbergrau-schwarzem Leopardensatin umgesetzt. Das saß hinten und vorne nicht, im wahrsten Wortsinn – trotzdem gab es Komplimente. Und ich mochte den vorteilhaften Armausschnitt vorne. Also ein neuer Versuch.

Burda 5/09 und 7/09

Hinten verrutscht der Ausschnitt etwas beim Tragen. Meist bilden die Teile ein schönes V. Die reine Wickelversion war mir etwas zu unsicher, ich habe die Seiten zugenäht. Frauen mit (noch) größerer Oberweite bräuchten ein gesundes 70er-Jahre-Selbstbewusstsein für diesen Schnitt. Freiheit!

Die Schuhe (ja, da habe ich welche an!) habe ich geschenkt bekommen. In den Geschäften schlich ich zuvor lange um solche Zehenschuhe herum. Sie sind herrlich bequem, ein bisschen extravagant und sind trotz der völlig geschlossenen Zehen für warmes Wetter geeignet. Für Kälte habe ich passende Zehensocken. Allerdings führt bei Kälte die Schuhfarbe zu Irritationen bei Passanten, sieht halt eher nicht angezogen aus.

Leinenhose:
Schnitt: Burda 05/2009 Modell 111; Hose mit weitem Bein und ohne Bund.
Verändert: ohne Pattentaschen; eine Nummer kleiner hätte es eventuell auch getan
Stoff: Reinleinen
genäht: 2010
nochmal? vielleicht, wenn´s schnell gehen muss.

Top:
Schnitt: Burda 07/2009 Modell 124A (gibt´s in lang auch als Kleid)
Verändert: Seiten zugenäht zum Fake-Wickel.
Stoff: Jersey vom Maybach-Ufer
nochmal? vielleicht, geht sehr schnell.

Mal sehen, was die übrigen Me-Made-Mittwoch-Macherinnen heute tragen. Der Gertie-Coat-Dress von Katharina ist toll.

Steppende Grüße
Ihre Tily.