Du bist eine Gazelle.

Gefahr, Gefahr! raunt es in meinem Kopf.
Der Hang ist steil, keine Bäumen zum Festhalten des Blicks.
Gefahr, Gefahr! dröhnt es in meinem Kopf.
Der Weg wird schmaler, keine Luft mehr zum Atemholen.
Gefahr, Gefahr! schreit es in meinem Kopf.
Der Grat ist erreicht, das Nichts um mich herum.

Hier ist meine Hand, sagst Du. Halte Dich fest.Wie schön es hier ist! staune ich.
Du bist auch eine Gazelle, sagst Du.
Wir können jeden Weg gehen.

 

Dieser Text ist ein Beitrag zur ersten Rude des Projekts *.txt, bei dem Autoren 21 Tage haben, um zu einem gezogenen Wort einen Text zu verfassen. Das Wort der ersten Runde war Gratwanderung.

Gedanken zu Nähgeschwindigkeiten.

2015 startet mit Herausforderungen. Der Januar ist bald schon wieder vorbei, Zeit für eine Bestandsaufnahme.

Santa Lucia Patterns hat die Nähgemeinde zur monatlichen Bekämpfung der Oberteilschwäche herausgefordert.
Super, denke ich. Da mache ich mit. Geschwächelt hab ich zwar mit genähten T-Shirts, Pullis und auch schon einer Bluse hab ich nicht so sehr, aber tragfähige bürotaugliche Hemdblusen stehen noch auf meiner Liste. Schnitte fallen mir ein, ein Plan im Kopf…

The Dreamstress fordert zur Teilnahme am „Historical Sew Monthly 2015“ auf.
Interessant, denke ich. Da mache ich mit. Historische Designs (dh vor WWII) find ich immer schon interessant, ein guter Anlass. Die Herausforderungen – mal was Blaues, was Braunes, etwas altes umgestalten, eine Kleider-Unterkonstruktion etc – geben mir zu denken, Kreativitätsmodus angekurbelt, super! Jede Menge Ideen, kleiner Plan im Kopf …

Beim Bloggertreffen tauschen wir uns über geplante Sewalongs aus. Ich höre von weiteren Lemming-Schnitten.
Ui, denke ich. Spannend. Mache ich mit … will ich auch … Und stolpere darüber, wie ich für meine Freizeit einen Projekt- und Zeitplan anlege.
Erinnere mich an Beiträgen von Bloggerinnen, die von „Nicht-Einhalten des Zeitplans“, „Verzug“ und anderen unangenehmen Seiten einer durchgetakten Nähzeit erzählen.

Halt mal, ist das noch richtig für mich?
Freizeit ist freie Zeit, ein Freiraum, der zur Verfügung steht. Ich muss in dieser Zeit nichts „unter einen Hut“ kriegen, nichts „noch schnell erledigen“ oder „unbedingt bis 10 Uhr fertig machen“. Klar, Anlassklamotten haben eine finale Deadline. Aber mache ich sie, weil ich sonst buchstäblich nichts anzuziehen hätte? Also.

Nähen soll mir Spaß machen. Ich bleib bei meinem Rhythmus.

Me Made Mittwoch Nr. 3

Heute ist schon wieder Mittwochs, und die Me-Made-Mittwochs-Macherinnen zeigen ihre Outfits. Heute mit vielen kreativen Leipziger Nähfreundinnen.

Ich trage meinen liebsten roten Roch im Büro-Outfit, mit schwarzem Kauf-Blazer und schwarzem Pulli.

RoterRock2014-3 RoterRock2014-1  RoterRock2014-2

Besonders gut gefallen mir die Knöpfe, und stolz bin ich auf die Knopflöcher. Frl. Ideal hat keinen Knopflochfuß, dafür eine Anleitung, wie man Knopflöcher händisch näht.

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Man stellt einen schmalen Zickzackstich mit dem roten Hebel ein, stellt die Stichlänge bei dem schwarzen Pfeil auf gering, positioniert die Nadel mit dem grünen Hebel erst links, dann den ersten Seitenriegel nähen, dann mit breiten Zickzackstich und Nadelposition mittig den Endriegel nähen, dann Nadelposition rechts und schmaler Zickzackstich und mit gedrücktem schwarzen Pfeilknopf rückwärts nähen, dann wieder breit verriegeln. Ganz einfach, nicht wahr?

Das geht bei einem Knopf noch ganz gut, und bei mehreren steigt die Übung – oder das Fehlerpotential, so komme ich ins Schwitzen. Breitere Knopflöcher sind ein Problem, dann muss der Stoff verschoben werden. Bei meiner Suche nach einer neuen Maschine sind daher Knopflöcher ein wichtiger Faktor.

Leider springt die Knopfleiste beim Sitzen gern auf, und das Leinen hält diese Form schnell. Ich habe die Knöpfe schon recht eng gesetzt, das ändert leider nicht viel. So sieht es schon nach dem Frühstück aus, schlimmer wird es zum Glück nicht: RoterRock2014-4

Der Rock ist mit grauer Seide gefüttert (ich mag den Kontrast), und aus mittelschwerem Leinen. Er knittert schnell, aber nicht mehr als auf den Fotos. Einen Tag am Schreibtisch hält  er mit so mir durch. Ist ein wenig knallig im schwarz-grau-blauen Einerlei des Büroalltags, manchmal mag ich das. Zusammen mit dem mädchenhaften A-Linien-Stil wirkt das Rot nicht so aggressiv.

Schnitt: Burda (aufgenähte Taschen weggelassen, sondt ohne Anpassungen; die Taille ist recht hoch und hätte noch enger werden dürfen. So passt der Rock auch Weihnachten.)
Nochmal? Vielleicht. Mit einem Reißverschluss an der Seite und Zierknopflöchern.
Stoff: Bio-Leinen vom Fadenlauf, offline.

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