Schwarz, schwarz, schwarz oder schwarz?

 

Liebes Frl. Ideal,

schon wieder Sonntag – wie die Zeit verfliegt, wenn man Spaß hat! Ich hoffe, Sie hatten auch eine schöne Woche. Wir haben ein Herrenhemd zusammen genäht, das Erste, und erstaunlich erfolgreich. Aber davon demnächst mehr, denn den HerrMann-Freitag haben wir leider verpasst.

Heute geht es weiter beim „Das kleine Schwarze“ Sew Along:

Stoff- und Schnittvorstellung

Wenig überraschend finden sich einige schwarze Stoffe in meinem Schatzkisten.
Meine erste Idee war, einen schwarzen Leinenrock umzuarbeiten. Für diesen Rock habe ich am Vortag einer Asienreise rasch das volle Stoffstück an der Puppe angesteckt, die Mehrweite durch 2mal drei Falten eingefangen, einen Bund mit Bundfix hergestellt, einen kleinen roten Knopf aus dem Fundus angenäht und vorne links einen vorhanden Reißverschluss angefügt. Der MannimHaus hätte gern darunter einen Schlitz gehabt, aber die Naht wurde doch besser vollständig zugenäht 😉 Das ganze sieht von weitem absolut unspektakulär aus, bessere Bilder habe ich nicht:

2013-Schwarzer Leinenrock Front 2013-Schwarzer Leinenrock
(Spatzen im Tempel freizulassen bringt Glück!)

Das war immer als Übergangslösung gedacht. Eigentlich soll das Leinen ein Kleid werden.

Für den Sommer habe ich hier noch einen schönen Kammgarnstoff, mit 2% Elastan-Anteil. 2 Meter müssten hoffentlich genügen:

KlS-St1

Schließlich sind da noch zwei verschiedene Jersey-Qualitäten:

KlS-St3

KlS-St4

Beides wurde als „Romanit“ bezeichnet. Ob wirklich Wolle darin steckt, sei dahingestellt. Der obere Stoff ist etwas dünner als der untere, beides aber eher Herbst-/Winterqualitäten.

Für die Schnitte bitte einmal sämtliche Burda-Hefte und bereits abgepauste Schnitte durchsehen – das war die Aufgabe für Samstag. Neben dem Etui-Kleid mit Wiener Nähten (Alter Burda-Grundschnitt) konnten fünf Modelle identifiziert werden. Immerhin, aber ist da schon ein Optimales dabei?

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Nr. 1: Burda 5/2014 Modell 133

Plus: schöner Ausschnitt, Gummismok neue Näh-Herausforderung, Taschen, weiter Rock, kaum Verschnitt.
Minus: wenig „Kleines-Schwarzes“-Glamour?  Oder, wie es im 50er-Jahre-Heft heißen würde: „Waltraud trägt an heißen Tagen ein praktisches Hauskleid für ihre geliebte Gartenarbeit.“

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Nr. 2: Burda 4/2015 Modell 122 (Fake-Wickelkleid)

Plus: wurde bereits in der Näh-Community umgesetzt. Leider weiß ich nicht mehr, von wem.
Minus: Hält der Ausschnitt? Kragenform schmeichelt mir nichtso. Ohne Kragen in schwarz befürchte ich folgendes: „In ihrem Büro wird Frl. Waltraud auch wegen ihrer adretten Kleider sehr geschätzt!“ (Andererseits: Mit weißen Aufschlägen und Taschenpatten..?)

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Nr. 3: Burda 7/2009 Modell 133

Plus: Raffungen könnten eine ausreichende Taillenbetonung ergeben, Gummismok zum üben.
Minus: Schnitt wirkt schon auf dem Papier im oberen Bereich eher wuchtig. Für Leinen vermutlich eine Katastrophe nach dem Waschen. Geringster Glamour-Faktor.

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Nr. 4: Burda 5/2009 Modell 126

Plus: gesuchter Safari-Stil, gut anzupassen bei Passform-Mängeln. Könnte sowohl aus Kammgarn wie Leinen funktionieren. Wenig Stoffverbrauch.
Minus: Unbedingt Gürtel erforderlich, zuviel Gesumse an den Taschen. Brusttasche und Schulterklappenwürde ich weglassen. Eventuell wenig Bewegungsfreiheit durch die Ärmel. Enges Rockteil plus Knopfleiste könnte zu „Steh-Kleid“ führen.

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Meine Nähmode 1/2011 Modell 8

Im Moment mein Favorit. Ein bisschen „Mädchenstil“, das steht mir meistens. Die Kragenform müsste ich vielleicht etwas verkleinern, Puffärmel evtl. zu Falten umarbeiten, und in die Teilungsnähte könnten Taschen eingefügt werden. Leider werden 2,30m benötigt, ich habe nur 2,00m.
Das Heft ist über den Bielefeld-Tauschtisch 2014 zu mir gekommen. Das wäre ein weiterer Pluspunkt für dieses Modell. Mal sehen, wie die Modellmaße zu mir passen. „Meine Nähmode“ habe ich noch nicht verwendet.

Ich bin gespannt, was die übrigen Sew-Alongerinnen vorhaben – morgen zu sehen bei Sylvia.

Steppende Grüße
Ihre Tily.

Das kleine Schwarze.

Liebes Frl. Ideal,

bitte um Entschuldigung, lange haben Sie nichts von mir gehört. Den letzten Monat verbrachte ich auf Reisen – offline. Ganz altmodisch! Zuerst zum Bloggertreffen nach Leipzig, unter anderem hier, hier, hier und von Frau Küstensocke bereits bestens beschrieben.

Unmittelbar danach: Eine Rundreise durch Europa, ab ins Auto, losfahren, von See zu See zu See zu Meer zu See zu großem Spiele-Event und dann irgendwie mit Junibeginn nach Hause.

Ab und zu trieben meine Gedanken zu Ihnen,  – aber ansonsten war bin ich einfach gedankenlos glücklich. Die Seele verbringt Zeit in der Hängematte. Das Frederick`sche Leben gefällt mir.

Aus dem Nichtstun entstehen neue Ideen, und so komme ich mit einer Liste von Nähprojekten wieder zu Ihnen. Meine älteste beste Freundin ist eine Meisterin des Re- und Upcyclens. Möchte ich auch (wieder) probieren … Die Ergebnisse des Spring Style Sew Alongs sind beeindruckend, eine eigene zusammen passende Kollektion könnte ich mir auch vorstellen  … Wieder schleicht sich die Frage ein, wieviel Kleidung ein Mensch überhaupt braucht? Aber im Moment mag ich mich noch an ganz unterschiedlichen Dingen ausprobieren.

Eigentlich ist mir nach FARBE!

Und dann springt plötzlich

Sew Along
Das kleine Schwarze

von Monika (wollixundstoffix) und Sylvia (Frauenoberbekleidung) in den Fokus. Heute ist

 Teil 1
Ideen und Inspiration

Ich habe ein mehrere schwarze Kleider und brauche dringend mehr. Schwarze Kleider fühlen sich sehr wohl in meinem Kleiderschrank. Im Moment leben vier Etuikleider mit und ohne Ärmel und ein Cocktailkleid im 20er Stil hier. Allesamt gekauft, alles gleichsam berufliche Verkleidung. Was mir fehlt, ist ein Freizeit-Schwarzes. Stoff dafür habe ich schon, Schnitt (für ein Etuikleid 😉 )  im Prinzip auch. Es muss etwas Schnelles für zwischendurch werden, damit meine farbigen Projekte auch umgesetzt werden.

Andererseits sieht das blaue Safari-Kleid von Sujuti toll aus, und die stete Wiederholung lässt Wickelkleider doch langsam auch für mich attraktiv erscheinen. Diese Version von Dreikah sieht einfach super aus … Soviel zur Inspiration.

Die Arbeit ruft, Frl. Ideal, demnächst mehr.

Steppende Grüße,
Ihre Tily.