Liebes Frl. Ideal,
schon wieder Sonntag – wie die Zeit verfliegt, wenn man Spaß hat! Ich hoffe, Sie hatten auch eine schöne Woche. Wir haben ein Herrenhemd zusammen genäht, das Erste, und erstaunlich erfolgreich. Aber davon demnächst mehr, denn den HerrMann-Freitag haben wir leider verpasst.
Heute geht es weiter beim „Das kleine Schwarze“ Sew Along:
Stoff- und Schnittvorstellung
Wenig überraschend finden sich einige schwarze Stoffe in meinem Schatzkisten.
Meine erste Idee war, einen schwarzen Leinenrock umzuarbeiten. Für diesen Rock habe ich am Vortag einer Asienreise rasch das volle Stoffstück an der Puppe angesteckt, die Mehrweite durch 2mal drei Falten eingefangen, einen Bund mit Bundfix hergestellt, einen kleinen roten Knopf aus dem Fundus angenäht und vorne links einen vorhanden Reißverschluss angefügt. Der MannimHaus hätte gern darunter einen Schlitz gehabt, aber die Naht wurde doch besser vollständig zugenäht 😉 Das ganze sieht von weitem absolut unspektakulär aus, bessere Bilder habe ich nicht:
(Spatzen im Tempel freizulassen bringt Glück!)
Das war immer als Übergangslösung gedacht. Eigentlich soll das Leinen ein Kleid werden.
Für den Sommer habe ich hier noch einen schönen Kammgarnstoff, mit 2% Elastan-Anteil. 2 Meter müssten hoffentlich genügen:
Schließlich sind da noch zwei verschiedene Jersey-Qualitäten:
Beides wurde als „Romanit“ bezeichnet. Ob wirklich Wolle darin steckt, sei dahingestellt. Der obere Stoff ist etwas dünner als der untere, beides aber eher Herbst-/Winterqualitäten.
Für die Schnitte bitte einmal sämtliche Burda-Hefte und bereits abgepauste Schnitte durchsehen – das war die Aufgabe für Samstag. Neben dem Etui-Kleid mit Wiener Nähten (Alter Burda-Grundschnitt) konnten fünf Modelle identifiziert werden. Immerhin, aber ist da schon ein Optimales dabei?
Plus: schöner Ausschnitt, Gummismok neue Näh-Herausforderung, Taschen, weiter Rock, kaum Verschnitt.
Minus: wenig „Kleines-Schwarzes“-Glamour? Oder, wie es im 50er-Jahre-Heft heißen würde: „Waltraud trägt an heißen Tagen ein praktisches Hauskleid für ihre geliebte Gartenarbeit.“
Plus: wurde bereits in der Näh-Community umgesetzt. Leider weiß ich nicht mehr, von wem.
Minus: Hält der Ausschnitt? Kragenform schmeichelt mir nichtso. Ohne Kragen in schwarz befürchte ich folgendes: „In ihrem Büro wird Frl. Waltraud auch wegen ihrer adretten Kleider sehr geschätzt!“ (Andererseits: Mit weißen Aufschlägen und Taschenpatten..?)
Plus: Raffungen könnten eine ausreichende Taillenbetonung ergeben, Gummismok zum üben.
Minus: Schnitt wirkt schon auf dem Papier im oberen Bereich eher wuchtig. Für Leinen vermutlich eine Katastrophe nach dem Waschen. Geringster Glamour-Faktor.
Plus: gesuchter Safari-Stil, gut anzupassen bei Passform-Mängeln. Könnte sowohl aus Kammgarn wie Leinen funktionieren. Wenig Stoffverbrauch.
Minus: Unbedingt Gürtel erforderlich, zuviel Gesumse an den Taschen. Brusttasche und Schulterklappenwürde ich weglassen. Eventuell wenig Bewegungsfreiheit durch die Ärmel. Enges Rockteil plus Knopfleiste könnte zu „Steh-Kleid“ führen.
Im Moment mein Favorit. Ein bisschen „Mädchenstil“, das steht mir meistens. Die Kragenform müsste ich vielleicht etwas verkleinern, Puffärmel evtl. zu Falten umarbeiten, und in die Teilungsnähte könnten Taschen eingefügt werden. Leider werden 2,30m benötigt, ich habe nur 2,00m.
Das Heft ist über den Bielefeld-Tauschtisch 2014 zu mir gekommen. Das wäre ein weiterer Pluspunkt für dieses Modell. Mal sehen, wie die Modellmaße zu mir passen. „Meine Nähmode“ habe ich noch nicht verwendet.
Ich bin gespannt, was die übrigen Sew-Alongerinnen vorhaben – morgen zu sehen bei Sylvia.
Steppende Grüße
Ihre Tily.